Kilian Kissling und Johanna Hahn stehen vor der geschlossenen Geschäftsstelle in der Danckelmannstraße und rauchen eine Abschiedszigarette.

 

Kilian: Und, wie sieht Weihnachten bei Dir aus?
Johanna: Ausatmen, abwarten. Ich mag die Zeit zwischen den Jahren, zurückblicken, nochmal ordnen. Dieses Jahr geht zu Ende, aber Corona geht weiter. Das ist ganz anders als sonst.
Kilian: Ja. 2020 hat gut angefangen und endet unbestimmt, 2021 beginnt unbestimmt und deshalb wird es gut enden! Wir kommen da heil raus. Im Corona-Jahr haben wir ja auch positive Erfahrungen gemacht. Nicht alles muss sein. Weniger reisen und wir sind trotzdem mit Vielen in Kontakt.
Johanna: Solidarität, das Wort des Jahres. Ich finde, das klingt oft nach Wohlfahrt. Aber mit Corona hat der Begriff Gestalt angenommen.
Kilian: … die Solidarität der Leserinnen und Leser mit ihren Läden. Ich finde es beeindruckend, dass Bücher jetzt so viel Wertschätzung erfahren. Und die Läden in Berlin und Brandenburg können offen bleiben, das ehrt doch die gesamte Branche!
Johanna: Ja, da haben sich einige Köpfe in den Landesregierungen sehr eingesetzt! Wir können ja viel fordern, aber ohne starke Fürsprecher hilft das alles nichts.
Kilian: Es waren ja nicht alle Kolleginnen und Kollegen begeistert.
Johanna: Die Mehrheit schon – die Ausnahmeregelung schafft nur eine Möglichkeit. Und wir müssen uns ja zur Zeit dauernd entscheiden, was wir tun und was wir lassen. Ganz schön anstrengend, ständig Verantwortung übernehmen zu müssen …
Kilian: Ich finde das gut. Mit der Verantwortung im Nacken, bleibt mir bewusst, dass ich gestalten kann. Da kommt ja auch für uns nächstes Jahr einiges zu.
Johanna: Ooch – was machst Du an Weihnachten?
Kilian: Ich bin einfach da und schau mal.
Johanna: Wie sieht es aus mit einem Weihnachtsgruß an die Mitglieder?
Kilian: Das machen wir dieses Jahr ganz kurz: 

»Wir wünschen Ihnen erholsame Feiertage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und: bleiben Sie gesund!«